Di, 23.04.2024 , 11:59 Uhr

Auch in Bayern: Razzia in vier Bundesländern gegen nigerianische Mafia

Am heutigen Dienstag gab es in vier Bundesländern eine Razzia in Bezug auf eine mutmaßliche nigerianische Mafia. Die Beamten nahmen mehrere Männer fest.

Hunderte Polizisten haben im Zuge von Ermittlungen gegen die nigerianische Mafia nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zahlreiche Objekte in Bayern, Hessen, Baden-Württemberg und Hamburg durchsucht.

Dabei seien am Dienstag mehrere Männer wegen offener Haftbefehle festgenommen worden, teilten das bayerische Landeskriminalamt, Polizei und die Staatsanwaltschaft München I mit.

Die Festgenommenen stünden im Verdacht, Mitglieder einer kriminellen Vereinigung im In- und Ausland zu sein. Bei der Aktion hätten die Ermittler zahlreiche Speichermedien sichergestellt.

Den Angaben zufolge waren am Dienstagmorgen bei der Aktion mehr als 330 Kräfte im Einsatz. Dem Vernehmen nach geht es bei den Ermittlungen vor allem um mutmaßlichen Internetbetrug und Geldwäsche. Zu Details wollte sich ein Sprecher des Landeskriminalamts am Dienstag auf Nachfrage aber zunächst nicht äußern. Er verwies auf eine Pressekonferenz am Mittwoch, bei welcher der polizeiliche Einsatzleiter und Vertreter der Staatsanwaltschaft München I mehr zu den seit längerer Zeit laufenden Ermittlungen sagen wollen.

Nach dpa-Informationen richteten sich die Ermittlungen gegen die «Black Axe Confraternity». Nach Angaben des bayerischen Verfassungsschutzes in seinem Jahresbericht 2023 handelt es sich dabei um eine von vier mafiaähnlichen nigerianischen Organisationen, deren Mitglieder in Bayern hauptsächlich aktiv sind. Demnach hat jede der vier «Bruderschaften» eine Deutschlandführung und mehrere regionale Organisationseinheiten auf Ebene von Bundesländern oder Regionen um größere Städte.

Den Angaben zufolge sind die «Confraternities» ursprünglich aus universitären Bruderschaften entstanden, die sich in den 1960er und 1970er Jahren für die Forderung nach der Unabhängigkeit Nigerias einsetzten. Einige der Gruppen hätten sich später aber zu mafiaähnlichen Vereinigungen entwickelt.

Sie sind demnach vor allem in den Bereichen Drogenkriminalität, Internetbetrug, Geldwäsche, Menschenhandel und Schleusungen aktiv. In Nigeria komme es wegen Konkurrenz untereinander zu gewalttätigen Konflikten zwischen den Gruppen.

In Italien als europaweitem Schwerpunkt habe es in den vergangenen Jahren vermehrt große Festnahmeaktionen und Verurteilungen von Mitgliedern gegeben, heißt es im Verfassungsschutzbericht. Von dort sei mittlerweile aber eine «Ausweitung und Verlagerung bestehender krimineller Strukturen» nach Deutschland und vor allem nach Bayern festzustellen.

 

dpa / MB

Das könnte Dich auch interessieren

31.12.2024 Neutraubling: Offene Beinfraktur nach Verkehrsunfall Am Montagabend, den 30. Dezember 2024, ereignete sich in Neutraubling ein Verkehrsunfall, bei dem ein 23-jähriger Mofa-Fahrer aus dem Landkreis Regensburg verletzt wurde. Eine 74-jährige Autofahrerin hatte ihn beim Abbiegen übersehen. Unfallhergang in der Bayerwaldstraße Gegen 17:50 Uhr fuhr die 74-jährige Autofahrerin auf der Bayerwaldstraße in Richtung Kaufpark. Beim Abbiegen nach links auf den Parkplatz 31.12.2024 Schwandorf: Mitarbeiterin eines Rettungsdienstes angegriffen Am 30. Dezember 2024 kam es in der Regensburger Straße in Schwandorf zu einem Vorfall, bei dem die Besatzung eines Rettungswagens angegriffen wurde. Zuvor hatte es in einem Mehrfamilienhaus eine Rauchentwicklung gegeben, die durch angebranntes Essen ausgelöst wurde. Personen- oder Sachschäden entstanden dabei nicht. Rauchentwicklung in Mehrfamilienhaus Gegen 17:30 Uhr wurden Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei 29.12.2024 Schwandorf: Körperverletzung einer jungen Frau durch unbekannten Täter Angriff und Flucht Die junge Frau konnte sich durch Schläge zur Wehr setzen und anschließend in ihr Wohnhaus flüchten. Trotz des Angriffs blieb sie äußerlich unverletzt, konnte jedoch keine genauere Beschreibung des Täters abgeben. Bekannt ist lediglich, dass es sich um eine männliche Person handelt. Polizei bittet um Hinweise Die Polizei Schwandorf sucht nun nach 23.12.2024 Schwandorf: Grinch zerstört weihnachtliche Dekoration Gestern Nachmittag war wohl ein Weihnachtsmuffel in Schwandorf unterwegs. Die Polizei bittet jetzt um Hinweise.