Vor dem Asylgipfel der Staatsregierung hat der bayerische Integrationsbeauftragte Martin Neumeyer befristete Arbeitsvisa für Menschen aus Balkanländern gefordert. Im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, Radiowelt am Morgen) schlug er am Donnerstag vor, Anwerbeabkommen mit den entsprechenden Ländern zu schließen. Ein ähnliches Abkommen hatte die Bundesrepublik bereits in den 1960er-Jahren mit Italien, Spanien, Griechenland und der Türkei geschlossen, um Fachkräften den Weg nach Deutschland zu ermöglichen.
«Das wäre ein anderer Weg, um die Migration zu steuern», sagte Neumeyer. Zudem könne ein Abkommen dabei helfen, die Situation auf dem Balkan zu stabilisieren. Von dort kamen in den vergangenen Monaten viele Menschen als Flüchtlinge nach Deutschland. Ihre Chancen auf eine Anerkennung als Asylbewerber sind jedoch gering.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wies den Vorschlag zurück und bekräftigte in «B5 aktuell»: «Wer aus sicheren Herkunftsländern kommt, der hat hier keine Bleibeperspektive und der wird in seine Heimat wieder zurückgebracht.»
dpa