Eine aktuelle Pressemitteilung der Regierung der Oberpfalz macht die Asylsituation in der Region deutlich- Regierungspräsident Axel Bartelt hatte sich schon gestern mit einem Brief an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Oberpfalz gewandt:
Grund ist der aktuelle dramatische Anstieg der Zahl von Asylsuchenden. Die Oberpfalz muss in diesem Jahr voraussichtlich ca.11.000 Menschen aufnehmen. Diese Anzahl stellt nicht nur für die Kapazitäten der aktuell vorhandenen Erstaufnahmeeinrichtungen eine große Herausforderung dar, sondern insbesondere auch für die sogenannte Anschlussunterbringung in den Kommunen.
Darum rief Bartelt die politisch Verantwortlichen der 226 Kommunen der Oberpfalz zur Solidarität auf und bat angesichts dieser historischen Aufgabe eindringlich darum, nach weiteren Plätzen für die Unterbringung von Asylbewerbern zu suchen. Dabei stellte er auch die Leistungen der vergangenen Monate in den Vordergrund. „Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit ausdrücklich bei den Gemeinden und Städten bedanken, die hier in beispielhafter Art und Weise bei der Bewältigung dieser immensen Herausforderung mitgeholfen haben“, lobte er in seinem Schreiben.
Auch seinen Stolz darauf, wie die Oberpfälzer den Menschen in Not begegneten, brachte er zum Ausdruck. Neben der Würdigung all diesen Engagements wendet sich Bartelt jedoch auch nachdrücklich an diejenigen Kommunen, die bislang noch keine Asylbewerber aufgenommen haben und fordert sie ausdrücklich zur Prüfung auf, ob nicht auch dort Möglichkeiten für die Unterbringung von asylsuchenden Menschen bestehen. An alle anderen Kommunen richtet er sich mit dem Anliegen, die Optionen für eine Erhöhung der bereits bestehenden Aufnahmekapazitäten abzuklären.
Nach der gestrigen Aufnahme von vier Bussen mit ca. 200 über Ungarn eingereisten syrischen Asylbewerbern, die in der Pionierkaserne in Regensburg sowie in der Mehrzweckhalle in Tegernheim (Lkr. Regensburg) untergebracht werden konnten, ist am heutigen Tag zunächst eine Entspannung der Lage am Münchner Hauptbahnhof eingetreten. Aufgrund der aktuellen Situation wird aber auch in den nächsten Tagen – spätestens mit der Ankunft weiterer Züge aus Ungarn in Bayern – mit einem deutlich erhöhten Zustrom von Asylbewerbern auch in der Oberpfalz gerechnet. Die Regierung der Oberpfalz geht daher von einem unvermindert hohen Zugang von Asylbewerbern aus; der sogenannte Notfallplan ist weiterhin in vollem Umfang in Kraft.
Pressemitteilung/MF