Do, 12.12.2013 , 15:25 Uhr

Aschaffenburg/Falkenstein: Angeklagte schweigen zu mutmaßlichem Mordversuch vor 20 Jahren

Sie wollte Drogen kaufen, hatte viel Geld und eine Waffe bei sich: Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wäre das einer Frau fast zum Verhängnis geworden. Jetzt beginnt der Prozess gegen zwei Männer – sie sollen versucht haben, die Frau im Auto zu erdrosseln.

20 Jahre nach einem versuchten Mord stehen zwei Männer – einer davon aus Falkenstein im Landkreis Cham – seit Donnerstag in Aschaffenburg vor Gericht. Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft wollte eine damals 35-jährige Frau über die beiden Männer an Drogen kommen. Doch diese sollen im Sommer 1993 bei Obernburg am Main (Landkreis Miltenberg) versucht haben, die Frau umzubringen und ihr das Geld für das Geschäft abzunehmen. Das heute 46 und 50 Jahre alte Duo schwieg zum Prozessauftakt, wie ein Sprecher des Landgerichts sagte.

Der Anklage zufolge versprachen die Männer der Frau, sie zu einem Drogenhändler zu bringen, um ein Kilogramm Amphetamin zu kaufen. Dazu hatte die 35-Jährige umgerechnet rund 5000 Euro dabei, außerdem nahm sie eine Pistole mit. Während der Autofahrt soll einer der Männer ihr von hinten einen Draht um den Hals geschlungen haben. Als sie sich wehrte, habe der Fahrer nach ihrer Pistole gegriffen, auf ihr Gesicht gezielt und abgedrückt – allerdings war die Waffe nicht geladen. Die Frau konnte fliehen.

Zur Polizei ging sie damals nicht. Erst durch einen Brief an die Polizei Regensburg im vergangenen Jahr kam der Fall ins Rollen. Allerdings hatte es schon 2001 Hinweise gegeben: Der heute 46-Jährige war in der Rockerszene aktiv und sagte damals als Kronzeuge gegen weitere Mitglieder eines Rockerclubs aus. Dabei war der versuchte Mord andeutungsweise zur Sprache gekommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft im April mitgeteilt hatten. Das mutmaßliche Opfer sei damals nicht zur Aussage bereit gewesen. Für den Prozess sind bislang zwei weitere Verhandlungstage in der kommenden Woche angesetzt.

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