Di, 04.04.2023 , 15:11 Uhr

AOK Bayern: Höchster Krankenstand seit 1995

Bayerns Arbeitnehmer haben sich im vergangenen Jahr nach Angaben der AOK so häufig krankgemeldet wie seit bald 30 Jahren nicht.

Ursachen waren Corona und Atemwegsinfekte, wie die größte deutsche Krankenkasse am Dienstag meldete. Im Schnitt lag der Krankenstand der knapp 2,8 Millionen bei der bayerischen AOK versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei 6,1 Prozent – dem höchsten Wert seit 1995.

Abgesehen von dieser Quote waren im Jahresverlauf auch wesentlich mehr Menschen krankgeschrieben als im Vorjahr: Hatte sich 2021 noch mehr als die Hälfte der erwerbstätigen AOK-Mitglieder gar nicht krankgemeldet, so waren 2022 die von Jahresanfang bis -ende ununterbrochen Gesunden in der Minderheit: 61,8 Prozent meldeten sich krank, im Vorjahr waren es nur 46,2 Prozent gewesen.

Hauptursache waren die Atemwegsinfekte, deren Zahl in die Höhe schoss: 42,6 Prozent der Beschäftigten meldeten sich deswegen krank, ein mehr als doppelt so hoher Anteil wie 2021. Die AOK zählte im dritten Pandemiejahr allein 498 000 Covid-Infektionen, nahezu ein Fünftel der Versicherten steckte sich demnach einmal oder mehrfach mit dem Corona-Erreger an. Das waren fast fünfmal so viele wie 2021, als die AOK lediglich gut 100 000 Corona-Fälle unter ihren Versicherten in Bayern gemeldet hatte.

Üblicherweise stehen in der Krankmeldungsstatistik auch die Muskel- und Skeletterkrankungen mit an vorderer Stelle, dazu zählen unter anderem Rückenschmerzen, Sehnenscheidenentzündungen und Knieprobleme. 2022 waren laut AOK die Atemwegsinfekte mit großem Abstand die häufigste Krankmeldungsursache.

Innerhalb des Freistaats gibt es traditionell ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. 2022 war der Krankenstand erneut in Oberfranken mit 7,3 Prozent am höchsten, am niedrigsten mit 5,3 Prozent in Oberbayern. Das findet seine Entsprechung in den Landkreisen: Kronach lag mit 8,3 Prozent an der Spitze, am gesündesten waren mit einem Krankenstand von 4,7 Prozent die Bewohner des Landkreises München.

Im Vergleich der gesündesten Bundesländer lag Bayern auf Platz drei hinter Hamburg und Berlin – 2021 war es noch Rang eins gewesen.

 

dpa / MB

Das könnte Dich auch interessieren

30.08.2024 Bayern: Antragsfrist für Hochwasser-Soforthilfen verlängert Die Antragsfrist für Hochwasser-Soforthilfen wäre eigentlich Ende August ausgelaufen. Jetzt wurde diese auf Ende September verlängert. 21.08.2024 Bayern: Lebenserwartung leicht gesunken Wer heute in Bayern geboren wird, kann statistisch gesehen auf eine hohe Lebenserwartung hoffen. Im Vergleich zur ersten bayerischen Sterbetafel 1891/1900 hat sich die Lebenserwartung im Freistaat mehr als verdoppelt! 07.08.2024 Bayern: Mehr ausländische Gäste in Hotels im ersten Halbjahr Im ersten Halbjahr sieht die Tourismusbilanz in Bayern sehr gut aus. Bis zu Beginn des Sommers haben die Hotels im Freistaat ihre Betten besser belegt als im Vorjahr. Dabei hat sicherlich auch die Fußball-EM eine Rolle gespielt. 06.08.2024 Bayern: Mehr neue Azubis in der Metall- und Elektroindustrie Trotz Wirtschaftskrise: Wer eine Ausbildung machen will, hat große Auswahl bei den offenen Stellen. Aber für die Betriebe wird die Suche nach geeigneten Bewerbern schwieriger.