Mo, 10.09.2018 , 08:28 Uhr

Antisemitismus in Schulbüchern? Sibler mahnt Achtsamkeit an

Nach Kritik des Zentralrats der Juden an deutschen Schulbüchern hat Bayerns Kultusminister Bernd Sibler (CSU) besondere Achtsamkeit beim Thema Antisemitismus in Lernmitteln angemahnt. Sollten Nachfragen oder Informationen zu Unterrichtsmaterial mit dem Vorwurf des Antisemitismus im Ministerium eingehen, werde diesen nachgegangen und der entsprechende Verlag zur Korrektur verpflichtet. «Das Judentum gehört ebenso wie das Christentum zu den religiösen Wurzeln der europäischen Kultur», sagte Sibler der Deutschen Presse-Agentur in München.

Zentralratspräsident Josef Schuster hatte kürzlich kritisiert, dass Schulbücher mit antisemitischen Vorurteilen lange im Umlauf blieben. «Selbst wenn inzwischen neue und verbesserte Auflagen produziert wurden, finden sich die alten Schulbücher oft noch viele Jahre in den Schulen und werden weiter benutzt.» Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte daraufhin angekündigt, die Schulbücher in seinem Land auf Antisemitismus überprüfen lassen.

In Bayern würden Schulbücher erst nach intensiver Prüfung zweier voneinander unabhängiger Fachexperten zugelassen, teilte ein Sprecher des Kultusministeriums mit. Die Experten würden durch das Ministerium beauftragt und seien angewiesen, einen vorgegebenen Kriterienkatalog streng anzuwenden. Darin heißt es: «Personen und Personengruppen dürfen nicht diskriminierend dargestellt werden. Bei der Darstellung z.B. der deutsch-jüdischen Geschichte ist auf eine umfassende Sichtweise zu achten.»

Schuster zufolge gibt es in deutschen Schulbüchern «Bilder, die von antisemitischen Stereotypen geprägt sind und damit eher an den „Stürmer“ erinnern, als dass sie eine sachliche Darstellung bieten würden». Der «Stürmer» war ein judenfeindliches Nazi-Propagandablatt.

dpa/MF

Das könnte Dich auch interessieren

14.01.2025 Heute Abend im Programm 14.01.2025 Wörth a.d. Donau: Ohne Führerschein und unter Drogeneinfluss auf der A3 gestoppt Am 13. Januar 2025 wurde ein 40-jähriger Österreicher auf der Autobahn A3 in Fahrtrichtung Regensburg von der Polizei kontrolliert. Dabei stellten die Beamten mehrere Verstöße fest, darunter das Fahren ohne Führerschein und mutmaßlich unter Drogeneinfluss. 13.01.2025 Bayern: Zukunftsstiftung Ehrenamt Bayern fördert Projekte zur Demokratie Die Zukunftsstiftung Ehrenamt Bayern startet eine neue Projektausschreibung unter dem Motto „Ehrenamt für den demokratischen Zusammenhalt“. Ab dem 15. Januar 2025 können sich gemeinnützige Organisationen, Vereine und Initiativen mit ihren Ideen bewerben. 13.01.2025 Regenstauf: Planungen für den Ostbayerischen Faschingszug 2025 laufen auf Hochtouren Die Vorbereitungen für den Ostbayerischen Faschingszug 2025 am 23. Februar in Regenstauf und Diesenbach im Landkreis Regensburg sind in vollem Gange.