Die Prügelattacken von vier jungen Asylbewerbern im Dezember im bayerischen Amberg beschäftigen voraussichtlich weiterhin die Justiz. Einer von ihnen, ein 18 Jahre alter Afghane, habe über seine Anwältin Berufung gegen das Urteil des Amtsgerichts Amberg eingelegt, teilte das Gericht am Montag auf Anfrage der Deutschen Presseagentur mit. Es hatte den Asylbewerber Anfang Mai zu einer Jugendbewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt.
Das Quartett hatte während des fünftägigen Prozesses gestanden, Ende 2018 betrunken durch die Amberger Innenstadt gezogen zu sein und dabei grundlos auf Passanten eingeprügelt zu haben.
Nach Behördenangaben schützt den 18-Jährigen das Berufungsverfahren allerdings nicht vor der drohenden Abschiebung. Denn grundsätzlich stehe die Berufung einer „zeitnahen Abschiebung“ nicht entgegen, teilte das Bayerische Landesamt für Asyl und Rückführungen am Montag mit. „Allerdings brauchen wir dafür das Einvernehmen der Staatsanwaltschaft. Dieses liegt nach unseren Erkenntnissen vor“, erläuterte eine Sprecherin der Behörde.
Die übrigen drei verurteilten Asylbewerber haben dagegen nach Justiz-Angaben ihre Urteile akzeptiert – auch der zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und sieben Monaten verurteilte Haupttäter, berichtete der Direktor des Amtsgerichts.
Pressemitteilung dpa