Die Gewerkschaft Verdi ruft morgen eine Vielzahl von Beschäftigten zu Warnstreiks in Regensburg auf. Hier eine Übersicht:
Aufgefordert werden:
Bereits ab 7:30 Uhr hat das Streiklokal im Antoniushaus zur Streikgelderfassung geöffnet. Der geplante Demozug wird gegen 10:30 Uhr durch die Stadt Regensburg bis zum Alten Rathaus geführt, wo um 11:30 Uhr eine Abschlusskundgebung geplant ist.
Schon um 9 Uhr ist eine kurze Kundgebung auf dem Besucherparkplatz der MedBo der dortigen Warnstreikenden geplant mit einem anschließenden Demozug, welcher dann auf den Demonstrationszug (vom Antoniushaus) treffen wird.
Verdi kündigt an, dass es in allen Bereichen, wie beispielsweise der für Dienstag geplanten Vorführung des Stückes „Iphigenie“ am Theater Regensburg oder aber auch der Stadt Regensburg wie auch den anderen Dienststellen zu deutlichen Einschränkungen kommen wird. Dies gelte auch für den Bereich der Kindertagesstätten, -horte, -krippen und Mittagsbetreuung.
„Im Einvernehmen mit der Stadt Regensburg haben wir Notdiensteinrichtungen definiert. Wir bedauern, dass es auch für die Eltern zu Einschränkungen kommen wird. Leider zwingen uns die öffentlichen Arbeitgeber zu diesem Warnstreik, da das vorgelegte Angebot eine Provokation für die Beschäftigten darstellt. Wir hoffen auf das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger und die Unterstützung der Eltern in dieser Tarifauseinandersetzung!“
Alexander Gröbner, Geschäftsführer ver.di Oberpfalz
„Wir laden alle Beamtinnen und Beamten in Regensburg ein, dass sie sich in ihrer Freizeit an der Kundgebung um 11:30 Uhr vor dem Alten Rathaus beteiligen, nachdem ihnen nach herrschender Rechtsmeinung das Streikrecht verwehrt ist! Wir fordern die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifabschlusses auf die Beamtinnen und Beamten im Bereich des Bundes. Eine breite Beteiligung der Beamtenschaft wäre es deutliches Signal an die Arbeitgeber nach Potsdam“ so Gröbner weiter.
Die ersten beiden Verhandlungsrunden mit dem Bund und der Vereinigung Kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) für die rund 2,1 Mio. Beschäftigten am 21. März 2016 und 11./12. April wurden ergebnislos vertagt. Ein Angebot zur Erhöhung der Entgelte der Beschäftigten in Höhe von 3 % für zwei Jahre legten die Arbeitgeber vor. Mit Verweis auf die aktuelle finanzielle Belastung der öffentlichen Haushalte seien unsere Forderungen völlig überzogen. Gleichzeitig wollen die Arbeitgeber mittlerweile die Einführung bzw. Ausweitung von Eigenbeiträgen der Beschäftigten bei der betrieblichen
Altersversorgung. Damit wird das Angebot von ver.di abgelehnt, weil es letztlich Reallohnverlust bedeuten würde (u. a. wären beispielsweise im Arbeitgeberangebot sog. „Leermonate“ ohne Lohnerhöhung vorgesehen).
Die Erfüllung der berechtigten Forderungen der Beschäftigten zu verweigern und stattdessen Einschnitte in der Altersversorgung zu verlangen ist Ausdruck von mangelnder Wertschätzung der guten Arbeit im öffentlichen Dienst. Dies gilt nicht nur für die Entgelte, sondern auch für die Perspektive von Auszubildenden und jungen Beschäftigten sowie für die finanzielle Absicherung nach dem Erwerbsleben.
Deshalb ruft die Gewerkschaft ver.di bundesweit zu Warnstreiks und Aktionen vor der nächsten Verhandlungsrunde am 28./29. April 2016 auf.
pm/LS