Wer in der Dämmerung mit dem Auto unterwegs ist, sollte in der Nähe von Wäldern und Wiesen nun besonders vorsichtig fahren. Im Frühling seien viele Wildtiere unterwegs, um nach dem Winter Futter zu suchen, sich zu paaren oder einen geeigneten Ort für ihren Nachwuchs zu finden, sagte die Biologin Angelika Nelson vom Naturschutzverband LBV in Hilpoltstein. Dabei überquerten diese auch Straßen.
Das Risiko für Wildunfälle steige im Frühjahr mit der Zeitumstellung, weil der morgendliche Berufsverkehr dann in die Dämmerung falle, sagte Markus Landsmann vom Bayerischen Jagdverband in Feldkirchen. In dieser Zeit seien die Tiere verstärkt aktiv, aber schlechter zu sehen.
Im Frühjahr lieferten sich die Böcke Rangkämpfe bei der Reviersuche und trieben sich mitunter über die Straße. Die Geißen seien wiederum vermehrt unterwegs, um Plätze zu suchen, wo sie ihre Kitze zur Welt bringen könnten.
Die meisten Wildunfälle in Bayern passieren nach Angaben von Markus Landsmann mit Rehen. Dem Innenministerium zufolge gab es im vergangenen Jahr fast 78.800 Unfälle mit Wildtieren auf bayerischen Straßen – 0,9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Diese können tödlich enden und verursachen jedes Jahr hohe Sachschäden. Deshalb rät der ADAC, umsichtig und vorausschauend zu fahren – vor allem dort, wo Wald ist und Straßenränder dicht bewachsen sind.
Von Autofahrerinnen und Autofahrern in der Regel unbemerkt zu Tode kommen dagegen jedes Jahr unzählige Amphibien und Igel, wie Biologin Angelika Nelson erläutert. Frösche, Kröten, Molche und Salamander machen sich im Frühjahr massenhaft auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Viele sterben dabei auf Straßen. Auch Igelmännchen seien aktuell viel unterwegs, sagt Nelson. Auf der Suche nach einer Partnerin durchstreiften sie große Gebiete.
dpa / MB