Fr, 01.10.2021 , 18:46 Uhr

Abensberg: Brauerei zum Kuchlbauer auf Wachstumskurs - Klimapositives Logistikzentrum geplant

Um der stetig steigenden Nachfrage weiter gerecht zu werden, muss die Brauerei zum Kuchlbauer GmbH & Co KG ihre Logistikflächen fast verdoppeln. Mit dem ehemaligen Buchenrieder-Areal am Ortseingang von Abensberg hat die Brauerei das passende Grundstück gefunden, das nicht nur die Nähe zum Heimatstandort sichert, sondern auch Kapazitäten für weiteres Wachstum bietet.

Für den geplanten Bau hat sich Geschäftsführer Jacob Horsch auf seinem Weg zur klimaneutralen Brauerei ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Das Logistikzentrum soll klimapositiv werden. Treffen die Pläne der Brauerei auf die Zustimmung im Bauausschuss der Stadt Abensberg und der Behörden des Landkreises Kelheim, können mit der Senkung des innerstädtischen Verkehrsaufkommens und dem möglichen Neubau eines Kreisels an der Staatsstraße auch zugleich zwei bereits länger bestehende Verkehrsprobleme gelöst werden.

Mit 1.765 m2 stößt die Lagerfläche der Brauerei zum Kuchlbauer GmbH & Co KG auf dem Brauereigelände an der Römerstraße in Abensberg schon länger stark an ihre Grenzen.

„Aufgrund unseres kontinuierlichen Wachstums, selbst in Zeiten von Corona, haben wir inzwischen einen Bedarf von rund 3.500 m2 Lagerfläche, um unsere Prozesse effizient abwickeln zu können“,

erklärt Geschäftsführer Jacob Horsch die Ausgangslage der Brauerei. Der benötigte Platz kann am innerstädtischen Standort nicht geschaffen werden, die Brauerei muss– wie auch viele andere, über Jahrhunderte gewachsene Traditionsbrauereien – raus aus der Stadt mit der Logistik. Zwei Jahre dauerte die Suche nach einem geeigneten Grundstück:

„Die Stadt Abensberg kann keine Gewerbeflächen mehr anbieten. Wir haben mehrere Angebote von anderen Gemeinden erhalten, aber für uns stand zu jedem Zeitpunkt fest, dass wir aus Gründen der Tradition und Nachhaltigkeit an unserem Heimatstandort Abensberg bleiben wollen. Regionalität hat für uns in allen Unternehmensbereichen oberste Priorität.“

 

Ehemaliges Buchenrieder-Grundstück erworben

Nach langer Suche konnte Horsch im März 2021 das seit 2014 brach liegende Areal der ehemaligen Firma Natur- und Betonstein Emil Buchenrieder weniger als einen Kilometer vor dem Ortseingang Abensberg am Steinweg 3 erwerben.

„Das Gelände ist für unsere Bedürfnisse optimal geeignet. Die Größe stimmt und das Grundstück liegt nur zwei Kilometer von der Brauerei entfernt, aber dennoch außerhalb der Stadt. Die Verkehrslage ist mit der unmittelbaren Lage an der Staatsstraße, an der Auffahrt auf die B16und in der Nähe zur Autobahn perfekt“,

erläutert Horsch das Interesse der Brauerei an dem Gelände. Ganz ohne Risiko war der Grundstückskauf allerdings nicht: Bis zu einem aufwändigen Bodengutachten, das erst unmittelbar nach dem Kauf in Auftrag gegeben werden konnte, war unklar, ob das Gelände mit Altlasten kontaminiert ist. Dies kann nun, gemäß Gutachten, ausgeschlossen werden. Der Bebauungsplan für das Grundstück wurde kürzlich eingereicht und die Brauerei wartet derzeit auf die Rückmeldung der Behörden.

 

Logistikhalle und Verwaltungsgebäude geplant

Auf dem 22.000 m2 großen Grundstück am Steinweg 3 ist eine Logistikhalle mit 3.400 m2 Grundfläche geplant, an die sich eine 2.000 m2 große Attika als überdachter Ladehof für die Be- und Entladung der LKW anschließt. Zusätzlich soll ein neues Verwaltungsgebäude entstehen, das auf 240 m2 ausreichend Fläche für Arbeitsplätze, eine Kantine sowie Aufenthalts- und Schulungsräume bietet. Rund 30 Mitarbeiter aus der Disposition, dem Export, der Verpackung und der Leergutsortierung sowie die Bierfahrer der Brauerei werden im Zuge der Logistikauslagerung von der Römerstraße an den Steinweg umziehen.

„Mit dem neuen Logistikzentrum können wir unsere Prozesse deutlich verbessern und unsere Kunden auch in Zukunft zuverlässig und schnell beliefern. Für unsere Mitarbeiter erwarten wir eine spürbare Entlastung durch optimierte Abläufe und ein abgestimmtes Arbeitsumfeld“,

fasst Horsch die Ziele für den Neubau zusammen. Auf der verbleibenden Grundstücksfläche sind neben Parkplätzen und Abstellflächen für die Nutzfahrzeuge mehrere Freiflächen wie zum Beispiel ein Garten mit Obstbäumen für die Mitarbeiter geplant.

 

Entschärfung der Verkehrslage an der Staatsstraße durch Kreisverkehr erreichbar

Wird das neue Logistikzentrum wie geplant gebaut, ist eine Neuregelung des Verkehrs an der Kreuzung Staatsstraße ST2144/Steinweg/Auffahrt B16 nötig. Die Kreuzung ist schon seit Langem ein Nadelöhr zur Rushhour sowie eine gefährliche Engstelle für querende Fahrradfahrer und Fußgänger, die das naheliegende Erholungsgebiet aufsuchen möchten. Regelmäßig kommt es an der Kreuzung zu teils sehr schweren Unfällen. Mit ihrem Bauprojekt hat die Brauerei auf Behördenebene die Frage ausgelöst, wie dieses Langzeitproblem jetzt nachhaltig behoben werden kann: Laut Staatlichem Bauamt Landshut wäre es möglich, die Zufahrt zum Logistikzentrum künftig durch einen Kreisverkehr mit Überweg für Fußgänger und Fahrradfahrer zu steuern. Der Kreisverkehr könnte zugleich auch die bestehenden Verkehrsprobleme beruhigen. In puncto Verkehrssituation weiß die Brauerei auch die Stadt Abensberg hinter sich:

„Wir sind sehr dankbar, dass unser erster Bürgermeister Dr. Uwe Brandl seine Unterstützung zugesagt hat. Die Stadt steht der Neuregelung des Verkehrs wohlwollend gegenüber und wir ziehen hier an einem Strang“,

teilt Horsch mit. Bei Baumaßnahmen an der Kreuzung wird eine Übergangslösung geschaffen, um den Verkehrsfluss auf der wichtigen Verbindungsstraße aufrechtzuerhalten.

 

Senkung der innerstädtischen Verkehrslast möglich

Am Standort der Brauerei an der Römerstraße kann die Verkehrslast um mindestens 30 bis 40 LKW- Bewegungen pro Tag reduziert werden. Die Zulieferer und Ausfahrer fallen vollständig weg. Künftig sind nur noch circa 16 Shuttlefahrten täglich von der Brauerei zum Logistikzentrum und zurück nötig, die durch ein entsprechend effizientes Fahrzeug auf dieses Mindestmaß reduziert werden können. „Wir werden die innerstädtische Verkehrslast deutlich senken, das ist uns angesichts unserer Lage gegenüber Schule und Kindergarten und den ohnehin beengten Verhältnissen in der Stadt ein großes Anliegen. Eine Entlastung nicht nur für uns, sondern auch für die Abensberger“, ist Horsch überzeugt.

 

Zentrum soll klimapositiv werden

Neben den wirtschaftlichen Zielen für das neue Logistikzentrum hat Kuchlbauer-Chef Jacob Horsch ehrgeizige Pläne in puncto Nachhaltigkeit des Neubaus:

„Ich möchte nicht nur ein klimaneutrales, sondern möglichst ein klimapositives Logistikzentrum bauen. Die Technologien und Lösungen sind da, man muss sie einfach nutzen.“

Als klimapositiv gelten laut der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) Gebäude im Betrieb, die einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten: Sie kompensieren mehr CO2, als sie durch ihren Betrieb verursachen. Jacob Horsch geht es aber nicht nur

um die inneren Werte der Gebäude und ihre CO2-Bilanz, sondern auch um ihre optische Wirkung auf der großen Freifläche, die täglich von vielen Menschen passiert wird.

„Einen weiteren Betonklotz in der Landschaft wird es mit uns nicht geben. Das passt weder zu uns noch zu unserer landwirtschaftlich geprägten Region in der Hallertau mit Hopfen- und Spargelanbau.“

Das ausführliche Nachhaltigkeitskonzept zum Logistikzentrum darf mit Spannung bis zum Baubeginn erwartet werden. So viel kann aber bereits verraten werden: Die Fassade wird grün. Geplant ist aber nicht einfach ein Anstrich im bekannten Kuchlbauer-Grün. Die Fassade soll eine lebendige grüne Wand werden – ein Genuss für die Augen, der sich harmonisch in die Umgebung einfügt, und ein dickes Plus für die Klimabilanz des Logistikzentrums.

 

 

Brauerei zum Kuchlbauer GmbH & Co KG

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