Vertreterinnen von Stadt und Landkreis, von Wirtschaft und Handwerk, von ÖPNV, Politik und der Niederlassung Südbayern der Autobahn GmbH des Bundes trafen sich in der Autobahnmeisterei Pentling, um sich gemeinsam auf die verkehrlichen Herausforderungen vorzubereiten, die durch die Generalinstandsetzung des Tunnels Pfaffenstein und den Neubau der Donaubrücke Pfaffenstein in ein paar Jahren an die Region gestellt werden.
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Landrätin Tanja Schweiger, Prof. Dr. Wolfgang Wüst aus dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Hauner, 1. Bürgermeister des Marktes Lappersdorf, die Regensburger Planungs- und Baureferentin Christine Schimpfermann, der Leiter des Regensburger Amts für Wirtschaft und Wissenschaft, Toni Lautenschläger, der Verkehrsexperte des Landkreises Regensburg, Sebastian Gradl, der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, Jürgen Kilger, der Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg, Dr. Jürgen Helmes, die Geschäftsführer des RVV, Kai Müller-Eberstein und Josef Weigl sowie der Direktor der Niederlassung Südbayern der Autobahn GmbH, Michael Kordon und der Leiter der Stabsstelle der Autobahn Südbayern, Josef Seebacher beauftragten gemeinsam mit den Regensburger Bundestagsabgeordneten Dr. Carolin Wagner, Peter Aumer, Ulrich Lechte und Stefan Schmidt das Fachgremium des Verkehrsbeirats.
In diesem sollen ab Herbst 2023 Verkehrsexpertinnen und -experten der beteiligten Institutionen planungsbegleitend mögliche Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zur Reduktion der verkehrlichen Auswirkungen während der Bauzeit der A 93-Projekte Tunnel und Brücken Pfaffenstein entwickeln.
Zum Ende seiner ersten Sitzung am 18. Juli 2023 hat der neue Verkehrsbeirat A 93 Pfaffenstein mit überwältigender Mehrheit eine Schlusserklärung verabschiedet:
Der Verkehrsbeirat A 93 Pfaffenstein und sein Fachgremium fassen die Minderung der Verkehrsprobleme während der Umsetzung der A 93-lnfrastrukturmaßnahmen in Regensburg als gemeinsame Aufgabe auf und tragen diese Haltung nach draußen.
Der Verkehrsbeirat und sein Fachgremium haben beratende Funktion gegenüber den Zielgruppen der im Beirat vertretenen Institutionen und gegenüber den Institutionen selbst.
Der Verkehrsbeirat A 93 Pfaffenstein wird mindestens einmal jährlich zusammenfinden und sich über die zwischenzeitlichen Arbeitsstände und -ergebnisse seines Fachgremiums informieren.
Der Bundestagsabgeordnete Peter Aumer hat gegen diese Schlusserklärung gestimmt. In einer Mitteilung begründet er dies folgendermaßen:
„Die Autobahn GmbH des Bundes rechnet mit „massiven verkehrlichen Einschränkungen“ während der Bauphase beziehungsweise der Sanierungsphase. Eine „Minderung der Verkehrsprobleme“ ist die falsche Herangehensweise. Die Autobahn GmbH des Bundes ist gefordert, eine Lösung zu finden, die eine stau- und störungsarme Sanierung möglich macht. Das Vorgehen des Bundes ist unverantwortlich und wird großen Schaden für die Entwicklung der Region hinterlassen.
Auch ein Jahr nach der Vorstellung gebe es noch immer keine Verkehrsuntersuchung, welche die Auswirkungen während der Bauphase untersuchte und Lösungsvorschläge für den Ausweichverkehr aufzeige, so Aumer. Ein weiteres Problem sehe der Bundestagsabgeordnete in der Abfolge der Baustellen, da Tunnel und Brücke nacheinander saniert werden sollen. Dies würde eine jahrzehntelange Baustelle bedeuten.
Der gemeinsamen Schlusserklärung des Verkehrsbeirates habe ich nicht zugestimmt. Ich möchte damit ein weiteres Zeichen setzen, dass die Sorgen der Region Regensburg und Ostbayerns endlich ernstgenommen werden.
Ich habe die Autobahn GmbH des Bundes nochmals eindringlich aufgefordert, mögliche Alternativvorschläge zu prüfen und vor allem die Untersuchung der verkehrlichen Auswirkungen auf die Region während der Bauphase endlich zu beauftragen. Es kann nicht sein, dass wir sehenden Auges in den Verkehrskollaps steuern!“ – Peter Aumer, MdB
Hintergrund des Verkehrsbeirats A 93 Pfaffenstein sind umfangreiche Infrastrukturerhaltungsmaßnahmen, die derzeit von der Autobahn Südbayern für den Regensburger Abschnitt der A 93 geplant werden.
Aus bautechnischen Gründen muss der Tunnel Pfaffenstein, durch den die A 93 zwischen den Anschlussstellen Regensburg-Pfaffenstein und Regensburg-Nord verläuft, mittelfristig instandgesetzt werden. Insbesondere müssen die Betoninnenschalen beider Tunnelröhren aus den 1970er Jahren erneuert werden.
Auch die südlich an den Tunnel unmittelbar angrenzende Donaubrücke Pfaffenstein muss aus baulichen Gründen mittelfristig neu gebaut werden. Sie wurde bereits 1967 eröffnet und hat mit 74.700 Fahrzeugen pro Tag die höchste Verkehrsbelastung der A 93 im Regensburger Abschnitt (Verkehrszählung DTV 2021).
Die kurz vor bzw. in der ersten von insgesamt vier Planungsphasen befindlichen Großprojekte werden nicht ohne Verkehrseinschränkungen mit erheblichen Auswirkungen umsetzbar sein.
Nach einem Variantenvergleich für die Umsetzung der Baustelle im Tunnel verständigten sich die Planerinnen und Planer mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr im vergangenen Jahr darauf, die vorhandenen Planungskapazitäten auf die sogenannte Ausbauvariante zu konzentrieren, bei der der Tunnel neben den insgesamt vier Fahrstreifen zwei zusätzliche sogenannte Verflechtungsstreifen erhalten wird, die die Aus- und Einfahrtstreifen der Anschlussstellen Regensburg-Pfaffenstein und Regensburg-Nord miteinander verbinden und damit nach der langjährigen Umsetzung zukünftig für besseren Verkehrsfluss sorgen.
Autobahn Gmbh / Peter Aumer, MdB