Ein 83-Jähriger hat den wiederholten Missbrauch der Urenkelinnen seiner verstorbenen Frau zugegeben. An die genaue Zahl der Übergriffe könne er sich aber nicht erinnern, ließ der Rentner am Montag vor dem Münchner Landgericht von seinem Verteidiger mitteilen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 83-Jährigen Missbrauch in 76 Fällen vor. Laut Anklage hat sich der Stiefurgroßvater an der heute 15-jährigen älteren Schülerin fünf Jahre lang in seiner Wohnung in München und in ihrem Elternhaus in Regensburg etwa 70 Mal vergangen. Mit der inzwischen 13 Jahre alten Schwester hatte er seit Ende 2009 drei Mal Oralverkehr.
Keines der Mädchen wusste zunächst etwas von den Übergriffen auf die Schwester. Erst Anfang 2012 sprachen sie miteinander über die sexuellen Attacken des Mannes und vertrauten sich schließlich ihrer Mutter an. Die Familie zeigte den 83-Jährigen an.
Wie es zu den Missbrauchshandlungen kam, konnte oder wollte der 83-Jährige nicht erklären. Der Schreiner hat ein arbeitsames Leben weit über das Rentenalter geführt, bei seinem letzten Arbeitgeber war er knapp 40 Jahre beschäftigt. Mit seiner zweiten Frau, der Urgroßmutter der Mädchen, war er 36 Jahre bis zu ihrem Tod im Jahre 2009 verheiratet.
dpa