Fr, 24.11.2023 , 16:18 Uhr

Diesjähriges Motto – #StellDichNichtSoAn – steh auf gegen sexualisierte Gewalt an Frauen!

25. November: Aktionen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am Samstag, 25. November 2023, finden im Raum Regensburg mehrere Aktionen statt.

Aktionen in der Stadt Regensburg

Am Samstag, 25. November 2023, laden die Stadt und die lokalen Vertreterinnen von Terre des Femmes ab 11.30 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Domplatz ein. Dabei werden Regina Hellwig-Schmid, Ehrenamtliche Städtegruppenkoordinatorin Regensburg von Terre des Femmes, Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und stellv. Landrätin Maria Scharfenberg, die Fahne zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen hissen.

Um 13 Uhr geht es an der Altstadtseite der Steinernen Brücke mit der Kunstaktion „Zapatos rojos“ weiter. Bei der Aktion von Frauen helfen Frauen e.V., SOLWODI und eben.widerspruch wird in Tradition der mexikanischen Künstlerin Elina Chauvet für jede Frau in Deutschland, die Opfer eines Femizids geworden ist, ein rotes Schuhpaar aufgestellt. Um 15 Uhr findet die Kundgebung mit Redebeiträgen der Veranstaltenden statt.

Am Abend des 25. November wird das Theater am Bismarckplatz in Orange leuchten. Das Mahnmal mit der Frauennotrufnummer wird bereits seit Dienstag in Orange bestrahlt.

Seit Dienstag, 21. November, ist zudem im M26 in der Maximilianstraße eine Foto-Ausstellung zum Thema „Weibliche Perspektiven: Körper, Gesundheit, Identität“ zu sehen. Vier Fotografinnen bieten mit ihren Bildern den Rahmen für ein vielfältiges Programm mit Vorträgen und Workshops zu Weiblichkeit und Selbstbestimmung.

Unter dem Motto „Wir machen uns auf den Weg – Frei leben ohne sexuelle Gewalt“ steht eine Aktion des Frauennotrufs: In Kooperation mit Geschäftsleuten wurden verschiedene Schaufenster gestaltet, die entweder mit den Fachfrauen des Frauennotrufs oder allein über einen Stadtspaziergang erkundet werden können.

Der Regensburger Runde Tisch gegen häusliche Gewalt nimmt bei einer Veranstaltung am Mittwoch, 29. November 2023, die Täter häuslicher Gewalt in den Fokus: Ab 18 Uhr wird im Andreasstadel der norwegische Animationsfilm „Wutmann“ gezeigt.

Die Fachstelle Täterarbeit des Kontakt e. V. Regensburg stellt im Rahmen der Veranstaltung ihre Arbeit vor. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, den Vertreterinnen des Autonomen Frauenhauses, der Familientherapeutischen Beratungsstelle der Diakonie sowie der Beauftragten für Opferschutz der Polizei Fragen zu stellen und das Thema zu diskutieren. Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Der Link ist auf den Seiten des Büros für Chancengleichheit auf www.regensburg.de eingestellt.

Angesichts des großen und vielfältigen Engagements von Fachstellen und Organisationen in Regensburg erklärt Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer:

„Ich bin stolz, dass es in Regensburg so viele engagierte Frauen gibt, die beruflich und ehrenamtlich nicht müde werden, für Gleichberechtigung und gegen geschlechtsspezifische Gewalt zu kämpfen! Rund um den 25. November wird ihr Engagement besonders sichtbar, dabei sind sie jeden Tag mit der Gewalt und den Folgen befasst. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank!“

Weiterführende Informationen zu allen Veranstaltungen: www.regensburg.de/leben/frauen-u-maenner/aktuelles-aus-dem-buero-fuer-chancengleichheit/internationaler-tag-gegen-gewalt-an-frauen

Landkreis Regensburg setzt ein Zeichen

Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet (BKA 2020). Gewalt ist eines der größten Menschenrechtsverletzungen gegen Frauen und Mädchen. Betroffen sind alle Frauen unabhängig von ihrem sozialen Status, ihres Alters, ihrer sexuellen oder ethnischen Identität, mit und ohne Handicap. Gewalt an Frauen hat viele Gesichter. Sie beginnt nicht erst mit Schlägen: Demütigung, Beschimpfung, körperliche und seelische Verletzung, oder Bedrohung sind Formen von Gewalt.

Gewalt begegnet uns überall: Zuhause, auf der Arbeit, im öffentlichen Raum, im Netz. Wer von Gewalt betroffen ist, braucht schnelle, unbürokratische Hilfe sowie qualifizierte Beratung und Unterstützung. Es ist Aufgabe aller, Betroffenen aktiv zu helfen, Haltung zu zeigen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen.

 

Fahnenaktion der „Terre des Femmes“- Städtegruppe Regensburg

Gesellschaft und Politik wachzurütteln ist Ziel der engagierten Frauenrechtsgruppe, die am 25. November, 11.30 Uhr am Domplatz in Regensburg Flagge zeigt – begleitet von Grußworten von Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und der stellvertretenden Landrätin Maria Scharfenberg. Unter dem diesjährigen Motto und mit dem Hashtag #StellDichNichtSoAn – Steh auf gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen und Frauen wird sexualisierte Gewalt an Frauen angeprangert. Denn in Deutschland gibt es kaum einen Bereich des Alltagslebens, in dem Frauen nicht von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Ganz gleich ob im Büro, auf Konzerten oder in den eigenen vier Wänden: Viele Frauen schweigen, um nicht wieder hören zu müssen: „Stell dich nicht so an“ Zwei von drei Frauen in Deutschland erfahren in ihrem Leben sexualisierte Gewalt. Mit der Fahnenaktion setzt TERRE DES FEMMES ein klares Zeichen gegen sexualisierte Gewalt und stellt Forderungen für die Rechte und den Schutz der Betroffenen.

 

Landkreis Regensburg engagiert sich aktiv

Auch der Landkreis Regensburg beteiligt sich an dieser Aktion. Landrätin Tanja Schweiger und Gleichstellungsbeauftragte Silvia Siegler hissten dazu am Landratsamt zwei Fahnen, die des Hilfetelefons und die der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes. Beide Fahnen werden bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, die Forderung nach einem gleichberechtigten und selbstbestimmten Leben von Mädchen und Frauen sichtbar machen.

Der Landkreis Regensburg engagiert sich aktiv gegen Gewalt an Frauen und Mädchen und unterstützt die lokalen Hilfestrukturen etwa mit freiwilligen Leistungen. Er ist aktiv im Regensburger Runden Tisch gegen häusliche Gewalt vertreten, einem Fachgremium verschiedener Professionen, dem unter anderem Vertreterinnen der Regensburger Frauenhäuser, des Frauennotrufs oder der Justiz angehören. Ziel ist, die Hilfsstruktur für von Gewalt betroffene Frauen in der Region zu verbessern, Fachwissen durch thematische Fortbildungen für spezielle Berufsgruppen in die Öffentlichkeit zu tragen und durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit das Thema häusliche Gewalt nachhaltig in die öffentliche Diskussion einzubringen.

 

Filmvorführung des norwegischen Animationsfilms „Wutmann“ am 29. November, 18 Uhr im Andreasstadel.

Der Kurzfilm zeigt die Auswirkungen häuslicher Gewalt, insbesondere auf Kinder. Mit Diskussion über Möglichkeiten der Prävention, Hilfen und Täterarbeit. Fachstellen des Regensburg Runden Tisches gegen häusliche Gewalt erläutern ihre Angebote und stehen für Fragen zur Verfügung, darunter u.a. die Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer, Kontakt Regensburg e.V. – Fachstelle Täterarbeit häusliche Gewalt (FTA) Oberpfalz Süd und das Autonomes Frauenhaus Regensburg – Frauen helfen Frauen e.V. Zur Anmeldung und für weitere Informationen zu Hilfsangeboten: Gewalt gegen Frauen – Gleichstellungsstelle | Landkreis Regensburg (landkreis-regensburg.de)

 

Hintergrund zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen: #StellDichNichtSoAn – steh auf gegen sexualisierte Gewalt an Frauen!

Gewalt an Frauen und Mädchen fängt bei Alltagssexismus an und endet mit Femiziden. Für die gesamte Oberpfalz wurden für das Jahr 2022 insgesamt 1.647 Vorfälle der häuslichen Gewalt erfasst – dies bedeutet eine Mehrung um 17,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Noch gravierender ist der Anstieg im Stadtgebiet Regensburg. Hier wurden 2022 322 Fälle erfasst, was einem Anstieg von über 22 Prozent zum Vorjahr gleichkommt. Und auch die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung im öffentlichen Raum steigt jedes Jahr an.

„Was hattest du an?“, „Hast du getrunken?“, „Wieso bist du da überhaupt hingegangen?“, „Wieso warst du allein?“.

Dieses Phänomen, Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind eine Mitschuld zu geben, wird mit dem Begriff Victim Blaming beschrieben – die Täter-Opfer-Umkehr. Dieser Gedanke, vor allem sexualisierte Gewalt ginge von zwei Seiten aus, ist tief in vielen Köpfen verankert.

 

Stadt und Landkreis Regensburg / JM

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