20 Jahre nach einem Mordversuch an einer Frau in Unterfranken sitzen zwei Tatverdächtige jetzt in Untersuchungshaft – ein 45-Jähriger aus dem Landkreis Cham und ein 49-Jähriger aus dem hessischen Landkreis Darmstadt-Dieburg. Hintergrund war ein Drogengeschäft, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Aschaffenburg mitteilten. Die Ermittler hatten erst durch einen Brief an die Regensburger Polizei im Oktober 2012 davon erfahren, in dem der Mordversuch an der damals 35-jährigen Frau beschrieben wurde.
Danach hatte sich die Frau aus der Nähe von Regensburg 1993 in einem Wald bei Obernburg (Kreis Miltenberg) mit drei Männern zu einem Drogenkauf getroffen. Den Ermittlungen zufolge sollen die Männer geplant haben, die Frau umzubringen und ihr Geld zu rauben. Die Frau hatte 10 000 Mark dabei und sich eine scharfe Waffe ausgeliehen – jedoch die Munition vor dem Treffen entnommen.
Brief an die Polizei
Bei der angeblichen Drogenübergabe im Auto des heute 45-Jährigen saß die Frau auf dem Beifahrersitz. Der heute 49-Jährige soll ihr vom Rücksitz aus eine Schlinge um den Hals gelegt haben, um sie zu erdrosseln. Die Frau konnte sich jedoch befreien. Daraufhin soll der Fahrer die Pistole der Frau aus ihrer Handtasche genommen, auf sie gerichtet und abgedrückt haben. Die Waffe war aber nicht geladen. Die Frau flüchtete aus dem Auto.
Sie soll die Tat damals nicht angezeigt haben, weil sie Ermittlungen gegen sich selbst fürchtete aufgrund des Drogengeschäftes und der Waffe, die sie illegal bei sich hatte. Erst der Brief an die Regensburger Polizei, in dem die angebliche Tat detailliert beschrieben wird, brachte die Ermittlungen ins Rollen. In einer Vernehmung Anfang dieses Jahres soll die heute 55-jährige Frau den Sachverhalt nun bestätigt haben. Der 45- und der 49-Jährige wurden bereits im Januar und Februar dieses Jahres festgenommen, inzwischen wurde Haftbefehl erlassen.
DPA, RH