In Bayern konnten seit 1986 genau 189 Mordfälle nicht aufgeklärt werden. Bis Ende 2017 verzeichnete die Polizei bayernweit 4459 Morde. Dies geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die meisten ungeklärten Mordfälle gab es demnach in Schwaben (31) und Mittelfranken (30), gefolgt von Oberbayern (21), Oberfranken (15), Unterfranken (14) sowie der Oberpfalz (7) und Niederbayern (5).
Wie in anderen Bundesländern bereits üblich, fordert SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher auch für Bayern die Einrichtung einer Spezialeinheit für ungelöste Mordfälle und diese mit neuem Personal auszustatten. Während sich andere Bundesländer wie Hamburg oder Nordrhein-Westfalen bereits auf den Weg gemacht hätten, sogenannte Cold-Case-Einheiten einzurichten, konnte sich das Bayerische Innenministerium bislang dazu nicht durchringen. «Die Aufklärung alter Kapitalverbrechen wird so wahrscheinlicher. Wir dürfen keine Anstrengungen unterlassen, die Strafverfolgung so effektiv wie möglich zu machen», sagte er.
dpa/MF